11.01.2023 Von A - Z
HE-Personal - Hochschule Esslingen
Herausforderungen der Hochschule
Die Hochschule Esslingen befindet sich in Baden-Württemberg in einer wirtschaftsstarken Region mit einer geringen Arbeitslosenquote. Dadurch ist sie bei der Besetzung ihrer Professuren in starker Konkurrenz mit der lokalen Wirtschaft. Insbesondere in Bezug auf das meist höhere Gehalt ist das ein Risiko für die Hochschule, aber auch in Bezug auf Incentives wie Boni, Dienstwagen, Wohnung oder Betriebs-Kita. Auch die nahegelegenen Universitäten und Forschungsinstitute sind eine Konkurrenz. Ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist der Karriereweg HAW-Professur oft unbekannt. Dagegen steht die Tatsache, dass viele Professorinnen und Professoren der Hochschule Esslingen schon früh in ihrer Karriere eine HAW kennengelernt haben. Ein Qualifizierungsprogramm für HAW-Professuren muss deshalb sowohl Absolventinnen und Absolventen einer HAW ansprechen, als auch gemeinsam mit der nahegelegenen Industrie wissenschaftlich qualifizierte Personen, insbesondere Wissenschaftlerinnen, an Universitäten und Forschungsinstituten ansprechen.
Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte
Ein zentrales Ziel ist es für die wichtigen Lehr- und Forschungsthemen der Hochschule Esslingen auch in Zukunft hochqualifizierte Professorinnen und Professoren berufen zu können. Um dieses Ziel verwirklichen zu können muss auch die aktive Ansprache von Frauen als Bewerberinnen auf Professuren, aber auch als wissenschaftlicher Nachwuchs professionalisiert und ausgebaut werden. Die Hochschule Esslingen arbeitet dazu in einem Verbund aus nahegelegenen Universitäten, einem außerhochschulischen Forschungsinstitut, Industrieunternehmen und sozialen Organisationen zusammen, was unter anderem die Besonderheit des Antrages ausmacht. So kann die wissenschaftliche Qualifikation, als auch die außerhochschulische Berufserfahrung und die pädagogische Eignung von professoralem Nachwuchs über verschiedene fachliche Schwerpunktthemen sichergestellt werden. Über kooperative Promotionen gemeinsam mit den Universitäten sollen auch Absolventinnen und Absolventen einer HAW die Möglichkeit haben, den Karriereweg HAW-Professur einzuschlagen. Über Postdoc-Tandem-Stellen an Universitäten gemeinsam mit außerhochschulischen Partnern, soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit gegeben werden, sich dreifach zu qualifizieren: Für eine Universitätsprofessur, für eine außerhochschulische Karriere und für eine HAW-Professur. Über Postdoc-Tandem-Stellen an der Hochschule Esslingen soll wissenschaftlich qualifizierten Personen die Möglichkeit geboten werden, die HAW-Professur kennenzulernen und gleichzeitig die außerhochschulische Karriere weiterzuverfolgen.
Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
Durch Befragung aller Professorinnen und Professoren und aller Lehrbeauftragten der Hochschule Esslingen sowie durch eine Analyse der Ist-Situation der Berufungsverfahren und vertiefende Gespräche mit an Forschung interessierten Professorinnen und Professoren hat die Hochschule Esslingen zukünftige Lehr- und Forschungsschwerpunkte identifiziert. Genau in diesen Schwerpunkten sollen zum einen kooperative Promotionen, als auch Postdoc-Tandem-Stellen und auch jeweils eine Schwerpunktprofessur verortet werden. Die Beteiligung von außerhochschulischen Partnern für Postdoc-Tandem-Stellen ist aufgrund der laut Landeshochschulgesetz geforderten außerhochschulischen Berufserfahrung logisch. Die nahegelegenen Universitäten Stuttgart und Tübingen sind in das Vorhaben eingebunden, weil sie zum einen kooperative Promotionen mit betreuen und weil auch ihren Mitarbeitenden der Karriereweg HAW-Professur über Postdoc-Tandem-Stellen eröffnet werden soll. Daneben wird über eine separate Stelle im Personalbereich die aktive Ansprache von Bewerberinnen für Professuren professionalisiert. Hier wird eng mit der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an HAW/DHBW in Baden-Württemberg (LaKof BW) zusammengearbeitet, wo zahlreiche Ideen der aktiven Ansprache schon erprobt und umgesetzt wurden.