11.01.2023 Von A - Z
ProGEPP@HFD
Herausforderungen der Hochschule
Das Bund-Länder-Programm „FH-Personal“ hat für die Hochschule Fulda eine große strategische Bedeutung. In den kommenden 5 Jahren stehen 75 Berufungsverfahren an und müssen erfolgreich und effizient durchgeführt werden. Häufig fehlt es jedoch an qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten. So hat die Hochschule Fulda in den vergangenen Jahren eine Vorreiterrolle bei der Akademisierung von Gesundheits- und Pflegeberufen wie z.B. Hebammenkunde eingenommen. Gerade in diesen Fächern gibt es jedoch noch kaum promovierten Nachwuchs. Auch in den technischen Disziplinen ist die Bewerbungslage schwierig. Hochspezialisierte Kandidatinnen und Kandidaten haben oftmals keine ausreichende Berufserfahrung. Darüber hinaus konkurriert die Hochschule Fulda im Wettbewerb um die besten Köpfe mit der freien Wirtschaft. Neben diesen fachspezifischen Herausforderungen ist der Karriereweg in eine HAW-Professur häufig nicht hinreichend bekannt, gibt es zu wenige internationale Bewerberinnen und Bewerber, und die Berufungsverfahren sind aufwändig.
Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte
Das übergeordnete Ziel der Hochschule Fulda ist es, über das Programm „FH-Personal“ ihren professoralen Nachwuchs dauerhaft zu sichern. Sie möchte dazu die Attraktivität ihrer Professuren erhöhen und ihren Nachwuchswissenschaftlerinnen und -nachwuchswissenschaftlern weitere Karriereperspektiven eröffnen. Kurzfristig können damit die zahlreichen Berufungsverfahren in den kommenden Jahren erfolgreich durchgeführt werden. Langfristig erhofft sich die Hochschule eine nachhaltige Steigerung der Zahl qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber für Professuren. Die Stärken der Hochschule sollen dabei ganz bewusst ins Blickfeld rücken und Bewerberinnen und Bewerber überzeugen: die Forschungsstärke, das eigenständige Promotionsrecht, die Pionierleistung bei der Akademisierung von Gesundheits- und Pflegeberufen, die Erfolge bei der Gleichstellungsarbeit und bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die sehr gute Vernetzung mit der Praxis und der Region. So will die Hochschule Fulda das Programm auch dazu nutzen, um den Anteil von Frauen in den technischen Fachbereichen zu steigern und eine bessere Planbarkeit und mehr Chancengerechtigkeit auf dem Weg zur HAW-Professur zu ermöglichen. Zugleich will sie ihr Profil in Lehre, Forschung und Transfer schärfen.
Der Antrag der Hochschule Fulda nimmt nicht nur die Hochschule selbst, sondern auch die Landes- und Bundesebene in den Blick und möchte das Berufsbild HAW-Professur sichtbarer machen. Die Hochschule plant deshalb, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern mit dem Karriereweg in eine HAW-Professur bekanntzumachen und sie über die attraktiven Möglichkeiten an einer HAW bundesweit zu informieren.
Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
Um ihre Ziele zu erreichen, hat die Hochschule Fulda acht Maßnahmen entwickelt. Schwerpunktprofessuren sollen gezielt profilbezogene Themenfelder stärken. Daneben ist die Einrichtung zweier Promotionskollegs vorgesehen, um dem Mangel an berufungsfähigen Kandidatinnen und Kandidaten in neu akademisierten und HAW-spezifischen Fächern entgegenzuwirken. Tandem-Programme mit regionalen Praxispartnern sollen helfen, dass Wissenschaftlerinnen Berufserfahrung außerhalb der Hochschule sammeln können, und gleichzeitig den Frauenanteil in technischen Fächern erhöhen. Für die Professionalisierung der Berufungsverfahren, die Gewinnung und Begleitung internationaler Professorinnen und Professoren sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kümmert sich je eine eigens dafür eingerichtete Stelle. Zudem strebt die Hochschule Fulda an, in einem Weiterqualifizierungsprogramm gemeinsam mit der Universität Kassel wissenschaftliche Nachwuchskräfte strukturiert auf eine HAW-Professur vorzubereiten. Eine bundesweite Kampagne aller HAWs/FHs unter Federführung der Hochschule Fulda soll den Bekanntheitsgrad und die Sichtbarkeit des Karriereweges zur HAW-Professur bundesweit erhöhen und die Attraktivität des Berufsbildes steigern.
Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit allen acht Fachbereichen entwickelt und basieren auf einer umfassenden Analyse der Ausgangssituation. Dazu wurden Daten der Berufungsverfahren der letzten Jahre ausgewertet und die Stärken und Schwächen der Hochschule analysiert.