11.01.2023 Von A - Z
Duale Hochschule Baden-Württemberg DHBW
Herausforderungen der Hochschule
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg besteht aus neun über ganz Baden-Württemberg verteilte Studienakademien und drei Campus, die sich sowohl in großen Städten wie auch im ländlichen Bereich befinden. In den nächsten Jahren stehen rund 150 Professuren zur Nach- oder Neubesetzung an. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Bewerberahlen auf Professuren rückläufig sind und sich insbesondere die selbst gesteckten Ziele für die Erhöhung der Diversität unter den Professorinnen und Professoren als schwierig erweisen.
An den neun Standorten führt die unterschiedliche Organisation von Rekrutierungsmaßnahmen und Berufungsverfahren zu uneinheitlichen und wenig transparenten Prozessen. Der enge Kontakt zu den Dualen Partner-Unternehmen und Lehrbeauftragten wird noch unzureichend genutzt, um über eine gezielte Ansprache und konkrete Förder- und Entwicklungsprogramme qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber für Professuren gewinnen zu können. Für die standortübergreifende Nutzung der bestehenden Netzwerke fehlt eine zentrale Koordinations- und Informationsstelle.
Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte
Zielsetzung des Förderantrags ist die Schaffung eines zentralen Academic Career Centers (ACC) zur Implementierung standortübergreifender Netzwerk-, Beratungs-, und Mentoringangebote, die Entwicklung eines zielgruppengerechten Kommunikationskonzeptes und die Schaffung entsprechender Qualifizierungsprofessuren, um unter dem Aspekt der Diversität die Anzahl qualifizierter Bewerbungen auf und letztendlich auch Besetzung von Professuren zu erhöhen.
Es sollen neue Wege in der Qualifizierung für eine Hochschulprofessur, für die Rekrutierung und verbesserte Prozesse für die Berufungsverfahren entwickelt werden. Die DHBW hat den Anspruch, Diversity und Inklusion im Zusammenhang mit einer dualen Hochschulkarriere auch über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus sichtbarer zu machen und die Attraktivität der DHBW für Personen mit unterschiedlichen, vielfältigen oder untypischen Lebens- und Bildungsbiografien zu erhöhen.
Die Studierenden der DHBW weisen eine hohe Diversität insbesondere bezüglich ihrer sozialen Herkunft auf. Die während des Studiums gezahlte Vergütung der Unternehmen ermöglicht in hohem Maße auch Personen aus bildungsfernen Schichten („Studienpioniere“), ein Hochschulstudium zu absolvieren. Die Diversität ihrer Studierenden und der Beschäftigten bei den Dualen Partnerunternehmen bildet sich aber noch nicht in den Professorinnen und Professoren ab. Hier fehlt es bisher an gender- und diversitätsorientierten Ausschreibungen und zielgruppenspezifischen Qualifizierungsmöglichkeiten, um Bewerberinnen und BEwerber mit unkonventionellen Lebens- und Bildungsbiographien gezielt anzusprechen und für eine Hochschulprofessur an der DHBW gewinnen zu können.
Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
Das Pilotprojekt „Tandemprofessur“ – im Sinne einer Qualifizierungsprofessur – erprobt einen für die DHBW neuen Rekrutierungsweg. Damit werden potenziell berufungsfähige Personen angesprochen, denen noch bestimmte Kompetenzen oder Voraussetzung wie z.B. die notwendige Lehr- oder Praxiserfahrung fehlen. Tandemprofessorinnen und -professoren werden während der 4 Jahre Laufzeit mit Mentoring- und Coaching-Angeboten unterstützt.
Die Schaffung eines Academic Career Centers soll im Sinne eines Kompetenzzentrums unter Diversitätsaspekten zudem eine standortübergreifende Vereinheitlichung der Ansprache, Qualifizierung, Vernetzung und letztlich Berufung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten ermöglichen.
Das Konzept des standortübergreifenden ACC wurde ausgehend von den spezifischen Erfordernissen der DHBW mit ihren verschiedenen Standorten entwickelt. Die Tandemprofessuren sind für die DHBW ein völlig neues Qualifizierungsprogramm, das spezifisch an den Erfordernissen der an der DHBW angebotenen Studienprogramme ausgerichtet wurde. Auch das Kommunikationskonzept zur Ansprache der Kandidatinnen und Kandidaten und Diversitätsaspekten wird innerhalb der DHBW entwickelt.