11.01.2023 Von A - Z
HS Emden/Leer
Herausforderungen der Hochschule
Die Hochschule Emden/Leer steht vor der Herausforderung eines Generationswechsels unter ihrer Professorinnen und Professuren. Bis zum Jahr 2030 werden perspektivisch 27 von 118 Professor und Professorinnen emeritiert, sodass bis dahin fast 23 % der Professuren vakant werden. Herausfordernd ist es dabei ebenfalls, den Anteil von Professorinnen zu erhöhen. Auch wenn dieser aktuell auf 25 % gestiegen ist, liegt er noch immer unter dem Bundesdurchschnitt und variiert stark in den vier Fachbereichen Technik, Wirtschaft, Soziale Arbeit und Gesundheit sowie Seefahrt und maritime Wissenschaften. Eine Unterrepräsentation von Professorinnen zeigt sich insbesondere in den Fachbereichen Technik sowie Seefahrt und maritime Wissenschaften. Auch der Anteil von Professorinnen und Professoren mit internationalem Hintergrund ist noch zu gering. Eine grundsätzliche Herausforderung bei der Gewinnung von professoralem Personal stellt die geographische Randlage der Hochschule im ländlichen Raum dar.
Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte
Im Projekt AnkerPROF werden aktive, nachhaltige, kreative und erfolgreiche Rekrutierungswege für professorales Personal entwickelt. Um die bis 2030 vakant werden Professuren nachzubesetzen, ist die Etablierung eines Qualifizierungsweges erfolgskritisch. Dieser „AnkerPROF-Weg“ führt durch Qualifizierungsmaßnahmen zur Berufungsfähigkeit. Die Talente können je nach Bedarf an verschiedenen Stellen in den Qualifizierungsweg einsteigen. Somit entsteht für die Talente ein innovativer und individueller Weg zur FH-Professur. Für die Hochschule entsteht ein nachhaltiges Konzept zur erfolgreicheren Nachbesetzung ihrer vakant werdenden Professuren.
Strategische Ziele der Hochschule bei der Gewinnung und Qualifizierung von professoralem Personal sind:
- das Kompetenzprofil für Lehre und Forschung in den profilbildenden Bereichen zu sichern und auszubauen
- die strategischen Querschnittsaufgaben durch gezielte, aktive Rekrutierung und Qualifizierung zu stärken
- die Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Hochschule als attraktive, zugewandte Arbeitgeberin in einer sich positiv entwickelnden Region zu steigern
Die Projektziele bestehen folglich darin:
- die Bewerbungslage durch Attraktivitätssteigerung und aktives Recruiting insbesondere im Kontext der strategischen Ausrichtung der Hochschule zu verbessern
- Talente mit Fokus auf Chancengerechtigkeit und Hochschulprofil zu qualifizieren
- den Berufungsprozess zu verbessern
- ProfAkademien zur gezielten Entwicklung und Förderung von Talenten mit Bezug zu den profilbildenden und übergreifenden strategischen Zielen der Hochschule aufzubauen.
Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
Insgesamt gestaltet die Hochschule 18 Maßnahmen in den Bereichen:
- Attraktivitätssteigerung
- Überfachliche Qualifizierung
- ProfAkademien
Im Bereich der Attraktivitätssteigerung steigert die HS die Sichtbarkeit des Karriereweges der FH-Professur. Weitere Maßnahmen sind der Aufbau eines Talent-Pools, eines Dual-Career Centers sowie die Zentralisierung der Aktivitäten im Bereich Alumni-Management. Die Hochschule gestaltet die Berufungsverfahren weiter strategisch aus und gestalten diese noch serviceorientierter.
Im Bereich der überfachlichen Qualifizierung entwickelt das Projekt ein Zertifikatsprogramm und ein Qualifikationsmonitoring. Außerdem baut es einen Lehrbeauftragten-Pool auf und erweitert das Neuberufenenprogramm um überfachliche Schlüsselqualifikationen.
Die fachliche Qualifizierung erfolgt über die Einrichtung von ProfAkademien, die den folgenden Forschungsschwerpunkten der Hochschule zugeordnet sind:
- Industrielle Informatik
- Nachhaltige Technologien und Prozesse
- Ressourcenorientierung im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft (ROSIG)
Im Rahmen der Nachwuchsförderung schafft die Hochschule wir Promotions- sowie Tandemstellen, die von den Schwerpunktprofessorinnen und -professoren fachlich qualifiziert werden. Die Postdocs der Tandem-Stellen sammeln durch die Beschäftigung bei Kooperationspartnern Praxiserfahrungen. Gleichzeitig sind diese an der Hochschule angestellt, um weitere Qualifizierungsbausteine zu sammeln. Ziel ist die Erlangung der Berufungsfähigkeit der Talente.