Evangelische Hochschule Ludwigsburg

Herausforderungen der Hochschule

Die Evangelische Hochschule Ludwigsburg (EHL) trägt in der Metropolregion Stuttgart erfolgreich zur Fachkräfteentwicklung in den SAGE-Feldern sowie Religions- und Gemeindepädagogik und Diakoniewissenschaft bei. Im Zuge eines Generationenwechsels bei den Professuren von etwa einem Drittel bis 2030 wird jedoch die Rekrutierung bzw. Erhalt von professoralem Personal essenziell. Erfahrungen aus Berufungsverfahren in den letzten fünf Jahren zeigen gleichzeitig, dass ca. 40-60 % der Bewerbungen auf Professuren aufgrund fehlender formaler Voraussetzungen (bspw. Promotion, Praxiszeiten) nicht berücksichtigt werden konnten und mehrfach ausgeschrieben werden mussten. Zu den Herausforderungen der EHL als eher kleiner Hochschule in kirchlicher Trägerschaft an keinem „klassischen Hochschulstandort“ gehören eine geringe Sichtbarkeit und ein wenig ausgeprägtes Forschungsrenommee für potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten.

Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte

Die oben genannten Herausforderungen weisen auf einen Bedarf an innovativen strukturwirksamen und nachhaltigen Personalmaßnahmen für Professuren an der EHL hin. Vor diesem Hintergrund zielt „EHLaboriert“

(1) auf einen innovativen Beitrag zur Gewinnung, Bindung und Qualifizierung von geeignetem, professoralen Personal mit dem Ziel einer „HAW-Berufbarkeit“,

(2) auf eine Stärkung der Sichtbarkeit und Attraktivität von HAW-Karrieren an der EHL,

(3) auf eine nachhaltige wissenschaftlich-inhaltliche Profilierung sowie

(4) verstärkte Vernetzungs- und Transferaktivitäten.

Zur Gewinnung von professoralem Personal werden für die EHL neue Strategien und Konzepte der Imagebildung, Kommunikation und des Hochschulmarketings erarbeitet und erprobt. Zudem sollen neue Rekrutierungs- und Bewerbungsverfahren einen deutlichen Beitrag zur Erhöhung der Anzahl berufbarer Bewerberinnen und Bewerber, zur Qualitätssicherung, Transparenz und Standardisierung von Bewerbungsverfahren sowie zur Eingliederung der neuen Dozierenden leisten („Onboarding“). Eine stärkere Profilbildung, Ausweitung von Transferaktivitäten mit etablierten Praxispartnern in der Region und spezifische Qualifizierungsstellen für professoralen Nachwuchs im Tandem von Hochschule und Praxis zielen darauf, gemeinsame Forschungs- und Methodenlabore zu entwickeln und die „Berufbarkeit“ von potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern zu ermöglichen und formale Voraussetzungen zu adressieren. Für diese akademischen Nachwuchskräfte und ihre komplexen Aufgabenbereiche im Rahmen einer HAW-Professur werden zudem spezifische Coachingprogramme notwendig, die auch den internationalen state-of-the-art in der Wissenschaftslandschaft berücksichtigen.

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele

Das Projekt kooperiert mit wichtigen Praxispartnern in der Region: Karlshöhle Ludwigsburg, Diakonisches Werk Württemberg, Evangelische Gesellschaft Stuttgart sowie dem Verein Frauen für Frauen e.V. Die Umsetzung erfolgt anhand von 9 Projektbausteinen.

(1)   Einrichtung einer überregional ausgerichteten Koordinierungsstelle „Career & Counseling Center“ (CCC)

(2)   Ausbau von „Employer Branding“-Maßnahmen im Bereich Imagebildung, Kommunikation und Hochschulmarketing

(3)   Professionalisierung des Recruitings, des Berufungsmanagements, PE-Entwicklungsmaßnahmen und „Inplacement

(4)   Laufbahnorientierte Qualifizierungsmaßnahmen für professoralen Nachwuchs

(5)   Einrichtung von Schwerpunktprofessuren in attraktiven Themenfeldern mit reduziertem Deputat zur Unterstützung von Promotionen und Initiierung von Innovationen im Bereich Lehre, Forschung und Transfer

(6)   Tandem-Promotionsmöglichkeiten für interessierte Praktikerinnen und Praktikern

(7)   Praxis-PostDoc-Stellen mit Möglichkeit der Nachholung von Praxiszeiten

(8)   Strategischer Ausbau der Vernetzung mit Praxispartnern in Form von verbindlichen Kooperationsplattformen, Science-Labs und kollaborativen PE-Maßnahmen

(9)   Internationales Cross-Mentoring und Coachingprogramme zur Habitus- und Persönlichkeitsentwicklung für akademischen Nachwuchs.

Flankierende Querschnittsdimensionen sind in allen Bausteinen u.a. Geschlechtergerechtigkeit, Diversität, Internationalisierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, betriebliche Gesundheit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.