11.01.2023 Von A - Z
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Herausforderungen der Hochschule
Die HTW Berlin befindet sich in einem Generationenumbruch. Zwar gelingt es ihr noch, Professuren zu besetzen, doch schwächeln Bewerberzahlen und -performanz. Häufig sind Wiederholungsausschreibungen erforderlich. Bis 2030 müssen rund 88 Professuren neu besetzt werden, bis 2035 sogar 152, also die Hälfte aller Stellen. Besonders in den MINT-Studiengängen bedeutet diese Fluktuation eine Herausforderung. Gleichzeitig gelingt es immer seltener, Berufungslisten mit drei geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu erstellen. Dies ist ein Indiz dafür, dass die eingespielten Routinen bei der Rekrutierung zu wenig zielgerichtet sind. Die HTW Berlin verfügt über kein Berufungsportal oder geeignete Webseiten der Information und Kommunikation für Interessentinnen und Bewerber. Sie erhält zu wenig Bewerbungen von Frauen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Auch Young Academic Professionals, die nach Deutschland zurückkehren oder nach ihrer akademischen Ausbildung in den deutschen Arbeitsmarkt einwandern, nehmen die Möglichkeit einer Karriere an der HTW nur selten wahr.
Zentrale Ziele und Anknüpfungspunkte
Ziel des Vorhabens ist eine Verbesserung der Rekrutierung professoralen Personals.
Die HTW Berlin möchte ihre Fähigkeit steigern, für wettbewerbliche Berufungsvorhaben hinreichend geeignete Nachwuchskräfte zu einer Bewerbung zu motivieren. Dabei erfolgt eine Fokussierung auf Young Academic Professionals, die mittels Marktsegmentierung, gezielter Ansprache und Qualifizierung an die Möglichkeit einer Professur bei der HTW Berlin als Karriereoption herangeführt werden sollen.
Die HTW Berlin begreift Personalgewinnung und -entwicklung als strategisch entscheidende Aufgabe. In einer internen Erhebung stellten die Befragten 2019 fest, dass der Prozess zur Beschreibung des Anforderungs- und Kompetenzprofils der Professuren verbessert werden muss. Demnach sollte bereits weit vor Beginn des Berufungsverfahrens ein neuer systematischer Ansatz bei der Suche nach den besten Professorinnen und Professoren gewählt werden, der Potentiale erschließt und fördert und die zukünftigen Herausforderungen in Lehre, Betreuung, Forschung, Transfer sowie Digitalisierung mitbetrachtet. Der Antrag baut auf den speziellen Anforderungen und Erfahrungen der HTW Berlin in Berufungsverfahren auf und verfolgt dadurch einen individuellen, sehr breiten strategischen Ansatz, der vom Denominationsmanagement und der Weiterentwicklung der Verfahren über die Bildung und Pflege von Netzwerken und internationalem Marketing bis hin zu gezielten Qualifizierungsangeboten reicht.
Maßnahmen zur Umsetzung der Ziel
Arbeitsziele sind
- Strategisches Professurenmarketing
- Internationales Professurenmarketing
- Kandidatenbindung
- Kandidatenentwicklung
Mit diesen Maßnahmen sollen chancengerecht die Bestqualifizierten für die verantwortliche Tätigkeit als Professorin/Professor an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften gewonnen werden.
Die Maßnahmen hat die HTW Berlin selbst entwickelt, um den festgestellten Bedarf gerecht zu werden. Für die Umsetzung werden vier interdisziplinäre Teams gebildet:
Team Denominations-, Rekrutierungs- und Verfahrensmanagement
Team Kommunikation/ Marketing
Team Internationale Arbeitsmärkte
Team Kandidatenbildiung und -entwicklung
Die Teams setzen insgesamt 38 einzelne, ineinandergreifende Maßnahmen um. Am Ende werden schlanke, transparente Berufungsverfahren mit der Zielgruppe Young Academic Professionals stehen, die international – mit besonderem Fokus auf Osteuropa – geworben und auf ihre Professorabilität hin qualifiziert werden sollen.